Was gibt es bei der Nutzung von Wanderstöcken zu beachten?

Was gibt es bei der Nutzung von Wanderstöcken zu beachten?

In diesem Beitrag geben wir Ihnen ein paar Tipps und Tricks, die Ihnen bei der Auswahl und Nutzung von Trekkingstöcken weiterhelfen sollen.

1. Welche Wanderstöcke sind die richtigen für mich?

Generell gibt es zwei unterschiedliche Bauarten von Wanderstöcken - solche, die "im Ganzen" transportiert werden, und faltbare Varianten. Hier eine kleine Übersicht der Vor- und Nachteile:

Teleskopstöcke: Unkomplizierter Aufbau und maximale Festigkeit, da der Klappmechanismus fehlt. Außerdem sind sie sehr geräuscharm bei der Benutzung. Tendenziell sind sie durch weniger Teile und eine simplere Aufbautechnik auch weniger fehleranfällig als Faltstöcke, allerdings nicht ganz so kompakt.

Faltbare Wanderstöcke: Sehr kleines Packmaß und schneller Aufbau, wenn man den Mechanismus kennt. Durch die reinen Steckverbindungen können zwischen den Segmenten Geräusche beim Laufen entstehen, was aber keinen Einfluss auf die Belastbarkeit hat. Die richtige Wahl für alle, die ihre Stöcke nur streckenweise einsetzen und ansonsten im Rucksack transportieren möchten.

Auch die verwendeten Materialien spielen bei der Auswahl der passenden Stöcke eine wichtige Rolle. Hierbei ist der größte Unterschied das Gewicht:

Aluminium ist recht leicht, sehr stabil und generell die günstigere Option. Kann sich bei hohen Belastungen verbiegen.

Carbon ist die leichteste erhältliche Materialart und etwas steifer als Aluminium. Verbiegt sich nicht, kann aber bei hohen Belastungen brechen.


2. Was ist die richtige Größe und Längeneinstellung?

Generell gilt für die richtige Größeneinstellung Ihrer Wanderstöcke: Wenn Sie die Wanderstöcke in der Hand haben und gerade vor sich auf den Boden stellen, sollten Ihre Ober- und Unterarme einen Winkel von 90° haben. 

Als grobe Orientierung für die richtige Stocklänge kann die Faustformel "Körpergröße x 0,68" dienen (Beispiele unten in der Tabelle).

Körpergröße Stocklänge ca.
155 cm 105 cm
160 cm 109 cm
165 cm 112 cm
170 cm 116 cm
175 cm 119 cm
180 cm 122 cm
185 cm 126 cm
190 cm 129 cm
195 cm 133 cm

Bei längeren Strecken bergauf werden die Stöcke ca. 5-10cm kürzer eingestellt (je nachdem, wie steil der Weg ist), bergab ca. 5-10cm länger.

Ganz wichtig: Die Schnellspanner sollten sich nur mit etwas Druck schließen lassen, damit die Stöcke bei Belastung nicht zusammenrutschen können! Der Schnellspanner kann mithilfe der schwarzen Konterschraube eingestellt werden, wenn er geöffnet ist. Drehung im Uhrzeigersinn = schwerer, gegen den Uhrzeigersinn = leichter.


 3. Wie werden Wanderstöcke beim Laufen eingesetzt?

Auf geraden Strecken werden Wanderstöcke abwechselnd zusammen mit dem diagonalen Fuß aufgesetzt (also linker Fuß vorne - rechter Wanderstock vorne), so wie das natürliche Bewegungsmuster ist. Vom Bewegungsablauf entspricht der der Nordic-Walking-Technik, nur mit weniger Krafteinsatz.

Bergauf bietet sich eher der Doppelstockeinsatz an. Hierfür werden in der Regel die Stöcke gleichzeitig bei jedem zweiten Schritt nach vorne gesetzt, so dass man sich mit beiden Armen kraftvoll nach oben abdrücken kann. Auch bergab ist der Doppelstockeinsatz sinnvoll, um sich nach unten bestmöglich abstützen zu können und die Gelenke zu entlasten. In beiden Fällen sollen Sie auf eine saubere Technik achten und die Griffe normal greifen, damit keine Gefahr wegzurutschen, zu stolpern oder zu stützen besteht.


 4. Wie benutzt man die Handschlaufen?

Die Handschlaufe kann bei Wanderungen auf zwei verschiedene Arten eingesetzt werden: Einmal als reiner Schutz, damit man die Stöcke nicht verliert und auch kurzfristig mal die Hände freihat. Dafür greift man einfach durch die Handschlaufe hindurch den Griff.

Die Handschlaufen können aber auch den hinteren Abdruck beim Gehen unterstützen und damit extra Schub nach Vorne geben. Hierfür werden die Schlaufen folgendermaßen gegriffen und sollten so eingestellt werden, dass die Hand möglichst nahe am Griff ist: Die Hand wird von unten durch die Schlaufe geführt, und der Griff zusammen mit der Schlaufe umgriffen.

Auf steilen und schwierigen Passagen sollten Sie auf den Einsatz der Handschlaufe verzichten, damit Sie die Stöcke bei einem Fall direkt loslassen können und keine Gefahr für eine Verdrehung und Verletzung der Handgelenke besteht.


 5. Wie pflege ich meine Wanderstöcke?

Bei der Benutzung

Sollte ein Stock im Boden feststecken, versuchen Sie nicht, diesen durch Hin- und Herbewegen zu lösen, sondern ziehen Sie ihn gerade nach oben heraus. Vermeiden Sie unverhältnismäßige Belastungen und starkes Biegen der Stöcke beim Gebrauch, da sie sich sonst verformen oder gar brechen können.

Regelmäßige Überprüfung
Vor und nach dem Einsatz Ihrer Wanderstöcke sollten Sie diese auf eventuelle Defekte überprüfen. Wenn Sie feststellen, dass der Schnellspanner nicht richtig hält oder der Arretierknopf bei Faltstöcken nicht fest sitzt, sollten Sie Ihre Stöcke nicht benutzen. Kommen Sie in diesen Fällen einfach auf uns zu und wir sorgen mit Tipps oder Ersatzteilen dafür, dass Ihre Stöcke schnell wieder einsatzfähig sind.

Reinigung
Reinigen Sie die Stöcke nach dem Gebrauch mit einem trockenen oder leicht feuchten, staubfreien Tuch von Schmutz. Der Handgriff kann mit einem Tuch oder einer weichen Bürste gereinigt werden.
Sollen Ihre Stöcke nass werden, reiben Sie diese mit einem Tuch ab und lassen Sie sie anschließend im zerlegten Zustand austrocknen.

Aufbewahrung
Ihre Wanderstöcke sollten trocken und sauber an einem trockenen Ort aufbewahrt werden.


Bei weiteren Fragen können Sie jederzeit auf uns zukommen, wir helfen Ihnen gerne weiter!
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